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7. Kapitel

Der Dobberworth

Auf der Halbinsel Jasmund, südlich von Sagard, erhebt sich ein ungeheuer großes Hühnengrab. Man braucht siebzig Schritte, um es zu umrunden, und oben ist es wild mit Sträuchern und Dornen bewachsen. Es heißt, hier sei eine Riesin begraben, und eine andere hätte ihr dieses mächtige Grab errichtet.
Die Leute in Sagard wissen es aber besser und erzählen eine andere Geschichte. Demnach waltete über Jasmund vor undenklichen Zeiten eine Riesin, welche sich in den Fürsten von Rügen verliebt hatte. Dieser aber wollte sich nicht mit einer Riesin einlassen und gab ihr einen Korb. Das erzürnte die Riesin so sehr, daß sie ihre Kriegsleute zusammenrief. Sie wollte über die Landenge zwischen dem Großen und dem Kleinen Jasmunder Bodden gegen den Fürsten zu ziehen. Dazu mußte sie die Landenge mit Sand und Steinen zuschütten. So trug sie das Geröll in ihrer Schürze und kam aber nicht weit. Bei Sagard riß die Schürze, und ihr Inhalt türmte sich zu einem Berg auf, der heute der Dobberworth heißt.

Diese Sage ist aus dem Buch: Liebert, Krystin, “Rügen, Neue Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 2002, ISBN 3-910150-58-6, 6.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 27.
 

Der Königsstuhl

Der Königsstuhl, zwar nicht die höchste Erhebung in der sagenumwobenen Stubnitz, aber doch der bekannteste Kreidefelsen, war bei der Königswahl entscheidend. Der mutigste Bewohner der Insel mußte von der Seeseite aus den hundertneunzehn Meter hohen Felsen ersteigen. Hatte er diese Mutprobe bestanden, durfte er sich auf den Stuhl setzen, der aus Steinen errichtet war, und wurde damit zum König bestimmt.

Diese Sage ist aus dem Buch: Lehmann, Heinz, “Rügen, Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 1990, ISBN 3-910150-01-2, 7.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 62.
 

Der Buskamen

Am Nordstrand von Göhren, etwa dreihundert Meter vom Ufer entfernt, ragt er aus dem Meer - der Buskamen. Der “Gottesstein”, wie er nach einer alten slavischen Bezeichnung benannt wird, ist wohl der größte Findling an Rügens Küste. Seine Oberfläche ist mit zahlreichen Schälchen besetzt, und die vielen Sagen um ihn deuten auf seine starke Anziehungskraft. Was hat dieser Stein wohl zu erzählen?
Auf jeden Fall ist der Buskamen ein Stein, auf dem seit jeher Feste begangen wurden. Und dies ist nicht verwunderlich, denn bis zu dreißig Leute sollen auf ihm Platz finden.
Zum Johannistag finden sich hier die Seejungfrauen ein, um in fröhlicher Runde zu speisen und zu tanzen. Aber nur Menschen, die an Johanni geboren sind, können ihnen dabei zusehen. Sobald es zwölf schlägt, versinken dann die Seejungfrauen in den Tiefen des Meeres.
In der Walpurgisnacht versammeln sich die Hexen aus allen vier Winden auf dem Stein und führen ihre wilden Tänze auf. Und auch die Göhrener Hochzeitsgesellschaften vergnügten sich hier.
Und so liegt der Buskamen nun da, bereit für den nächsten Tanz.

Diese Sage ist aus dem Buch: Liebert, Krystin, “Rügen, Neue Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 2002, ISBN 3-910150-58-6, 6.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 26.
 

Das Neue Tief

Die Insel Rügen soll einstmals ein Teil des Festlandes gewesen sein, dergestalt, daß sie bei der jetzigen Halbinsel Mönchgut mit ihm zusammenhing. In alten Überlieferungen heißt es zwar, daß ein Strom sie seit Menschengedenken vom Lande getrennt habe, doch sei er so schmal gewesen, daß man gerade noch hinüberspringen konnte. Spätere Chronisten berichten von einem breiteren Strom mit nur geringer Tiefe, durch den ein Steg von Pferdeschädeln und anderen Knochen gelegt war, und man habe trockenen Fußes nach Rügen gelangen können.
Da erhob sich im Jahre 1304 ein gewaltiger Orkan, der das Wasser weit ins Land hineintrieb und an der Küste grausige Verheerungen anrichtete. Gehöfte und Dörfer versanken in den reißenden Fluten, ganze Landstriche wurden überschwemmt und blieben selbst nach dem Abflauen des Sturmes unter Wasser, auch da, wo jetzt der Greifswalder Bodden liegt. Nur die kleine Insel Ruden ragt noch aus der See. Über das hier entstandene Fahrwasser, das bald allgemein „dat Niege Deep“ (das Neue Tief) hieß, war wohl niemand glücklicher als die Stralsunder. Hatten sie dadurch die Ausfahrt nach Osten frei, so war ihnen die Fahrrinne nach Nordwesten, zwischen Barhöft und dem Gellen, jetzt ebenfalls offen, denn auch dort, wo Hiddensee mit dem Festland und beim Bock mit dem Darß verbunden gewesen war, hatte dieselbe Sturmflut einen breiten Meeresarm geschaffen. Damit hatte Stralsund nach zwei Richtungen hin Zugang zum Meer und gewann in der Folgezeit immer größere Bedeutung als Handelsplatz und Hafen.

Diese Sage ist aus dem Buch: Albert Burkhardt, “Vineta - Sagen und Märchen vom Ostseestrand”, Hinstorff Verlag Rostock 1990, S. 85
Für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dieser Sage möchte ich mich bei Frau Maas, der Leiterin des Buchverlags Hinstorff Verlag GmbH (
www.hinstorff.de), bedanken.
 

Die Entstehung des Fischlandes

Vor vielen, vielen Jahren, als ein überaus heftiger Sturm die Ostsee aufwühlte und ihre Wellen gegen die Ufer peitschte, riß von einer dänischen Insel ein großes Stück Land ab und trieb übers Wasser, bis es sich an der Nordküste Mecklenburgs anlegte, wo es fortan eine Landbrücke zwischen Meer und Bodden zum Darß bildete und den Namen Fischland erhielt.
Auf dem angetriebenen Landstrich soll ein Schloß gestanden haben, in dem eine Prinzessin wohnte, und vor nicht allzulanger Zeit hat man auf dem Dierhäger Feld noch die Stelle bezeichnet, wo es sich einst erhoben hat.
Der Hügel am Wustrower Hafen, auf dem heute die Fischländer Kirche steht, hat seine eigene Entstehungssage. Danach hat ihn ein Riese mit Hilfe seines Schimmels in einer einzigen Nacht zusammengetragen. Der Riese soll aber kein anderer als der berühmte Slawengott Swantewit gewesen sein, der später, als dort sein Tempel errichtet war, bei Nacht auf dem Schimmel gegen die Feinde zum Kampf ritt, als sie sein Heiligtum zerstören wollten.

Diese Sage ist aus dem Buch: Albert Burkhardt, “Vineta - Sagen und Märchen vom Ostseestrand”, Hinstorff Verlag Rostock 1990, S. 176
Für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dieser Sage möchte ich mich bei Frau Maas, der Leiterin des Buchverlags Hinstorff Verlag GmbH (
www.hinstorff.de), bedanken.
 

Der Vogelsang bei Barth

Westlich von der Stadt Barth, am rechten Ufer der Barthe, liegt ein sandiger, mit Ginster und Buschwerk bestandener Hügel, das ist der “Vogelsang”. Nirgendwo in der Gegend gibt es so viele Vögel und sonstiges Getier als im Vogelsang, und im Sommer und Herbst bildet er mit seinen Schluchten, Tälern und Verstecken seit alter Zeit einen beliebten Tummelplatz für die Jugend. In früheren Jahrhunderten soll auf dem Vogelsang ein Ausguck gewesen sein, auf dem ein Wächter, der meist auf einem hohen Baum saß, ständig nach Feinden Ausschau hielt. Es war die Zeit, als die Dänen mit ihren schnellen Schiffen über die Ostsee kamen und die Insel Rügen und die pommerschen Küstengebiete brandschatzten und plünderten (im 12. Jh.). Wenn sie bei diesen Plünderungen durch den Prerowstrom fuhren und in den Barther Bodden kamen, erspähte sie der Wächter auf dem Vogelsang und gab dann den umliegenden Ortschaften durch Hornruf und durch Anzünden einer Bake ein Zeichen, daß sie rechtzeitig flüchten konnten.
Damals hat in der Nähe des Vogelsangs auch noch eine Ansiedlung gelegen, die nun aber seit vielen Jahren eingegangen ist; aber die Stelle heißt noch jetzt “de Dörpstäd”.

Diese Sage ist aus der Broschüre: Barther Heimatheft Nr. 1 “Volkssagen der Stadt Barth und ihrer Umgebung”, Eigenverlag der Stadt Barth 1991, S. 19
Für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dieser Sage möchte ich mich bei Herrn Dr. Kerth, dem Bürgermeister der Stadt Barth (
www.stadt-barth.de), sowie Frau Haß und Frau Mählmann bedanken.
 

Originalzitate aus den genannten Ausgaben, deshalb alte Rechtschreibung

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